Wer sind die Vorreiter in der Ladeinfrastruktur? – Eine globale Übersicht

6. Juni 2024

In der globalen Bewegung hin zu nachhaltiger Mobilität spielt die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge eine zentrale Rolle. Einige Länder haben durch umfangreiche staatliche Unterstützung, attraktive Anreizprogramme und strategische Investitionen bedeutende Fortschritte gemacht.

Europa: Führend in der Ladeinfrastruktur

Niederlande: Die Niederlande sind führend bei der Ladeinfrastruktur mit über 154.000 öffentlichen Ladepunkten, was 36 % aller europäischen Ladestationen ausmacht. Das Land bietet Subventionen und Steuervergünstigungen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Besonders bemerkenswert ist die Integration erneuerbarer Energien in das Ladenetz, um die Nachhaltigkeit zu steigern​.

Norwegen: Norwegen hat die höchste Dichte an Schnellladestationen in Europa, wobei 25 % aller öffentlichen Ladepunkte Schnelllader sind. Unterstützt durch umfangreiche staatliche Förderungen und Anreize, setzt Norwegen stark auf erneuerbare Energien, insbesondere Wasserkraft, um die Ladeinfrastruktur zu betreiben​.

Deutschland: Deutschland plant mit dem „Deutschlandnetz“ bis 2030 rund 1.000 Schnellladestandorte mit insgesamt 9.000 Schnellladepunkten zu installieren. 2023 wurden über 130.000 öffentliche Ladepunkte gemeldet, davon rund 12.000 Schnellladepunkte. Deutschland fördert die Integration von Solar- und Windenergie zur Unterstützung der Ladeinfrastruktur und bietet verschiedene Förderprogramme für den Ausbau​.

Schweden: Schweden bietet umfangreiche staatliche Unterstützung für die Ladeinfrastruktur, einschließlich 50 % Zuschüssen für Heimladestationen. Das Land verfügt über mehr als 43.000 öffentliche Ladepunkte, wobei ein erheblicher Teil Schnelllader sind. Schweden setzt auf erneuerbare Energien wie Wind- und Wasserkraft, um die Ladeinfrastruktur nachhaltig zu betreiben​.

Frankreich: Frankreich plant, die Zahl der öffentlichen Ladepunkte bis 2030 auf 300.000 zu erhöhen. Das „ecological bonus“-Programm bietet Anreize für die Installation von Ladeinfrastruktur. 2023 wurden in Frankreich über 127.000 Ladepunkte gemeldet. Frankreich investiert zudem in die Integration von Solarenergie, um die Nachhaltigkeit der Ladeinfrastruktur zu verbessern​.

Asien: Technologische Vorreiter

China: China ist weltweit führend im Ausbau der Ladeinfrastruktur mit über 1,1 Millionen öffentlichen Ladepunkten, was etwa 70 % der weltweiten öffentlichen Ladeinfrastruktur ausmacht. Die chinesische Regierung fördert den Ausbau durch umfangreiche staatliche Programme und Anreize. Zudem investiert China stark in die Entwicklung von Batterietechnologien und erneuerbaren Energien, um die Ladeinfrastruktur zu unterstützen​.

Japan: Japan verfügt über ein dichtes Netz von Ladestationen mit über 30.000 öffentlichen Ladepunkten. Staatliche Anreize und Subventionen unterstützen den kontinuierlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur. Japan setzt zudem auf technologische Innovationen und die Integration erneuerbarer Energien zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Ladeinfrastruktur​​.

Nord- und Mittelamerika: Aufstrebende Märkte

USA: Die USA investieren stark in die Ladeinfrastruktur, unterstützt durch das „Bipartisan Infrastructure Law“, das 7,5 Milliarden USD für den Ausbau bereitstellt. Bis 2030 sollen über 500.000 öffentliche Ladepunkte installiert werden. Derzeit gibt es rund 120.000 Ladepunkte im Land. Die USA setzen auch auf die Integration erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft zur Unterstützung der Ladeinfrastruktur​.

Kanada: Kanada fördert die Ladeinfrastruktur durch umfangreiche Anreize und Investitionen. Bis 2030 sollen landesweit 500.000 Ladepunkte installiert werden, unterstützt durch staatliche Förderprogramme und private Investitionen. Kanada setzt auf erneuerbare Energien wie Wasserkraft, um die Nachhaltigkeit der Ladeinfrastruktur zu fördern​​.

Mexiko: Mexiko hat begonnen, in die Ladeinfrastruktur zu investieren, um die Elektromobilität voranzutreiben. Die Regierung plant, bis 2030 etwa 50.000 Ladepunkte zu installieren, unterstützt durch internationale Zusammenarbeit und private Investitionen. Mexiko setzt auch auf Solarenergie, um die Ladeinfrastruktur nachhaltiger zu gestalten​.

Afrika: Regionale Vorreiter

Südafrika: Südafrika zeigt aufstrebende Trends im Bereich der Ladeinfrastruktur. Erste Investitionen und Förderprogramme sind auf dem Weg, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu unterstützen. 2023 wurden rund 500 öffentliche Ladepunkte in Betrieb genommen. Ein neues Projekt plant die Errichtung von 240 off-grid Ladestationen, die durch Solarenergie betrieben werden sollen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 4,3 Milliarden Rand (ca. 220 Millionen Euro)​.

Äthiopien: Äthiopien plant, bis 2030 insgesamt 2.226 Ladestationen zu installieren, davon 1.176 in der Hauptstadt Addis Abeba. Die Regierung hat ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Ladeinfrastruktur gesetzt und steuerliche Anreize geschaffen, um den Bau von Ladestationen zu fördern. 2023 wurden bereits 60 Elektrofahrzeuge und 40 Ladestationen in Betrieb genommen, unterstützt durch private Investitionen und öffentliche-private Partnerschaften​.

Marokko: Marokko fördert die Nutzung erneuerbarer Energien zur Unterstützung der Ladeinfrastruktur und plant den Aufbau eines Netzes von Ladestationen entlang wichtiger Verkehrsachsen. 2023 betrug der Anteil elektrischer Neuzulassungen in Marokko 1 %, und es gibt Pläne, die Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahren erheblich auszubauen​​.

Diese Länder setzen durch umfangreiche staatliche Unterstützung, attraktive Anreizprogramme und strategische Investitionen Maßstäbe im Bereich der Ladeinfrastruktur. Sie tragen damit erheblich zur Förderung der Elektromobilität bei und unterstützen die globale Bewegung hin zu nachhaltiger Mobilität. Die fortlaufende Entwicklung und Expansion der Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen weiter zu steigern und die Klimaziele zu erreichen.